INSTRUMENTENRATGEBER
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Balginstrumente: Akkordeon, Schwyzerörgeli
Blechblasinstrumente: Trompete, Cornet, Es-Horn, Tenorhorn, Bariton, Posaune
Holzblasinstrumente: Blockflötenfamilie, Querflöte, Klarinette, Saxophon
Schlaginstrumente: Schlagzeug (Rock, Pop, Jazz)
Solo-Gesang
Streichinstrumente: Violine (Geige), Viola (Bratsche), Cello (Violoncello)
Tasteninstrumente: Klavier, Keyboard
Zupfinstrumente: akustische ("klassische") Gitarre, Western-Gitarre, elektrische Gitarre (E-Gitarre), E-Bass / Bassgitarre
BALGINSTRUMENTE
Das Akkordeon wurde 1829 zum ersten Mal als „neues“ Instrument zum Patent angemeldet. Es gehört zur Familie der Tasteninstrumente, ist aber wegen des Blasebalgs auch ein Blasinstrument mit freischwingenden Metallzungen. Allgemein bekannt und verbreitet ist das in der Volks- und Unterhaltungsmusik beheimatete „Standardbassakkordeon“, bei dem die linke Hand mittels festgelegten Bässen und Akkorden die Melodien der rechten Hand begleitet. Verwandt mit dem Akkordeon sind Bandoneon, Harmonikas (diatonisch: Schwyzerörgeli, Concertina etc.).
Akkordeon
Akkordeon ist die Bezeichnung für den technisch und musikalisch höchstentwickelten Typus aus der Familie der Harmonika-Instrumente, das auf Zug und Druck denselben Ton erzeugt. Das Akkordeon besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Diskant (rechte Seite, auf der die Melodie gespielt wird), Balg (dient der Luftführung) und Bass (Begleitung mit Akkordwerk). Bei den grossen Instrumenten beträgt der Tonumfang auf der Diskantseite bis zu 5 Oktaven. Register ermöglichen die Auswahl verschiedener Klangfarben. Die vielfältigsten Möglichkeiten bietet der Knopfgriff (grösserer Tonumfang, leichteres Greifen von Akkorden, einfacheres Transponieren).
Schwyzerörgeli – diatonisch oder chromatisch
Ursprung des Schwyzerörgelis
Die ältesten Schwyzerörgeli waren die sogenannten Langnauerli. Die bekanntesten und heute noch sehr begehrten sind sicher die Nussbaumer- und alten Eichhornörgeli. Josef Nussbaumer stellte nicht nur Schwyzerörgeli her sondern auch chromatische Akkordeons und 8 Bässige Klub-Modelle. Eichhorn baute später auch ein fünfreihiges Instrument mit 80 Bässen. Es festigte sich der Begriff 'Eichhorn Schwyz' und somit auch die Bezeichnung 'Schwyzerörgeli'.
Klangfarbe und Repertoire
Der Diskant ist wechseltönig (diatonisch) und der Bass ist gleichtönig (chromatisch) und stellt den Vorläufertyp des Stradella Basses dar. Das chromatische „Schwyzerörgeli“ ist technisch gebaut wie ein Akkordeon, also beidseitig chromatisch spielbar. Auf dem Schwyzerörgeli werden unterschiedliche Taktarten gespielt – einer der beliebtesten Rhythmen ist wohl der Ländler und die Polka.
Bekannte Interpreten
Bekannte Schwyzerörgelispieler waren u.a. Dominik Marty, Rees Gwerder, Josias Jenny, Peter Zinsli, Hausi Straub, Res Schmid, Willi Valotti, sowie Balz und Franz Schmidig.
Das Schwyzerörgeli bei den Jenischen
Die Jenischen in der Schweiz bevorzugen ebenfalls das Schwyzerörgeli für ihre Musik, in welcher sie ihre eigenen traditionellen Rhythmen und Melodien mit Schweizer Volksmusik bunt vermischen. In der Westschweiz mischen Jenische heute auf ihren Schwyzerörgeli gerne auch Ländler Musik mit Musette. Joseph Mülhauser, bekannt auch unter dem Künstlernamen Counousse, stellt in seiner Musik Verbindungen zwischen dem Ländler und der Musik der Sinti und Roma, insbesondere auch dem Zigeunerjazz her.
Das Instrument
Das diatonische Schwyzerörgeli wird meist nach GRIFFSCHRIFT, das chromatische Örgeli hingegen wird nach der klassischen Musiknotation gespielt. Häufigste Stimmung: B/Es. Es sind heutzutage gute und günstige Instrumente verfügbar. Bitte lassen Sie sich von der Lehrperson beraten.
BLECHBLASINSTRUMENTE
Die Familie der Blechblasinstrumente ist sehr vielfältig. Die Instrumente unterscheiden sich vor allem durch ihre Form, die zusammen mit dem Mundstück ausschlaggebend ist für die Klangfarbe. Der Ton entsteht durch Schwingung der Lippen, wobei das Mundstück nur als Auflage für die Lippen dient. Allein durch Veränderung der Lippenspannung und des Anblasdruckes kann auf einem Blechblasinstrument eine Reihe von Tönen (die Naturtonreihe) gespielt werden. Mit der Erfindung der Ventile nach 1800 wurde das Spielen derjeniger Töne, die nicht in der Naturtonreihe enthalten sind, wesentlich vereinfacht oder sogar erst ermöglicht. Um ein Blechblasinstrument erfolgreich zu spielen, ist regelmässiges Üben von 15-30 Minuten wie bei allen andern Instrumenten sehr wichtig.
Trompete
Die Trompete ist das Sopraninstrument der Blechbläserfamilie. Sie ist auf b gestimmt und hat drei Ventile. Ihr Klang ist strahlend.
Cornet
Das Cornet ist ebenfalls ein Sopraninstrument, klingt aber weicher und runder als die Trompete.
Es- Horn, Tenorhorn, Bariton
Das Es-Horn klingt in der Altlage und ist wie der Name sagt in Es gestimmt. Das Tenorhorn und der Bariton klingen in B und werden in der Tenor- und Bassstimme eingesetzt. Alle Hörner werden mit einem grösseren Mundstück geblasen. (Dies kann bei Problemen mit der Zahnstellung sehr vorteilhaft sein.) Horn spielen ist nicht anstrengender als Trompete, braucht aber etwas mehr Luft. Diese Instrumente wären für alle Ensemble sehr wichtig, werden von Anfängern aber leider selten ausgewählt (Gewicht bei kleinen Schülern).
Posaune
Charakteristisch für die Posaune ist die Zugvorrichtung, mit der das Rohr verlängert werden kann. Der Zug ermöglicht ähnliche Funktionen wie die Ventile bei der Trompete, darüber hinaus aber auch noch das Glissando, das Gleiten von einem Ton zum andern.
HOLZBLASINSTRUMENTE
Die Familie der Holzblasinstrumente beinhaltet diejenigen Blasinstrumente, die ursprünglich aus Holz hergestellt wurden. Die meisten dieser Instumente wurden im 19. Jahrhundert mit immer aufwändigeren Mechaniken versehen und wie z.B. die Querflöte schlussendlich aus Metall gefertigt. Die Holzblasinstrumente spielen im klassischen Orchester eine wichtige Rolle. Einige Instrumente eignen sich auch vorzüglich für Jazz oder Volksmusik.
Blockflötenfamilie
Blockflöten waren im Zeitalter der Renaissance (16. Jahrhundert) sehr geschätzt, wurden aber während des Barocks (17. und 1. Hälfte 18. Jahrhundert) von der tonstärkeren Querflöte verdrängt. Während rund hundert Jahren geriet die Blockflöte in Vergessenheit, bevor sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine neue Blüte erlebte. Seit den 1950er Jahren ist die Blockflöte stark im Schul- und Musikunterricht verankert. Die Grundbegriffe des Spiels auf der Blockflöte – insbesondere der Sopranblockflöte – können leicht erlernt werden, so dass die Blockflöte häufig als Einstiegsinstrument eingesetzt wird. Erste Spielerfolge lassen sich sehr rasch erzielen, da weder ein komplizierter Ansatz noch eine allzu virtuose Grifftechnik erforderlich ist – mindestens bei Anfängerliteratur. Andererseits ist es gerade für sehr junge Anfänger schwierig, Finger, Zunge und Atem zu koordinieren, sowie einen schönen und gleich bleibenden Klang zu entwickeln. Fleissiges Üben und die Vorliebe für den weichen Klang können Schüler durchaus bewegen, Blockflöte für immer zu spielen. Dies zeigen Könner ihres Faches wie Frans Brüggen, Hans-Martin Linde, Michaela Petri oder Maurice Steger.
Die Blockflöten werden wie auch viele andere Instrumente in verschiedenen Grössen gebaut. Heute gebräuchlich sind das Sopranino, die Sopran-, Alt-, Tenor-, und die Bassblockflöte. Seltener gebraucht werden aber auch das Garkleinflötlein, der Gross- und der Subbass.
Querflöte
Auf der Querflöte gibt es wie bei der Blockflöte für jeden Ton einen Griff, der dank einer Klappenmechanik einfach zu greifen ist. In die ovale Mundöffnung wird nicht direkt hineingeblasen, sonder über die Öffnung hinweg an die gegenüberliegende Kante. Diese Blastechnik ist zu vergleichen mit dem Blasen in eine leere Flasche. Die Querflöte ist ein Instrument, auf dem man in kurzer Zeit relativ weit kommt. Deshalb ist auch ein späterer Anfang immer noch möglich.
Klarinette
Die Klarinette wurde um 1700 vermutlich in Deutschland entwickelt. Das Instrument – früher aus Buchsbaum gebaut, heute aus tropischem Grenadill-Holz – wurde in verschiedenen Grössen gebaut. Der Ton entsteht durch das Vibrieren eines Blättchens aus Schilfrohr, welches am Mundstück befestigt wird. Die Klarinette gehört deshalb zu den „einfachen Rohrblattinstrumenten“. Die Klarinette besitzt einen sehr grossen Tonumfang und viele klangliche Möglichkeiten, was das Instrument sehr vielseitig einsetzbar macht. Von der klassischen Musik über den Jazz bis hin zur Volks- und Blasmusik gehört die Klarinette zur Standardbesetzung. Heute werden im Unterricht auch Arrangements aus Film- und Popmusik gespielt.
Saxophon
Das Saxophon ist ein ziemlich junges Instrument: Es wurde vor ca. 160 Jahren von Adolphe Sax in Frankreich erfunden. Obwohl ein Saxophon hauptsächlich aus Metall besteht, ist es doch ein Holzblasinstrument, weil es eine Weiterentwicklung der Klarinette darstellt. Zur Tonerzeugung wird wie bei der Klarinette ein Blättchen aus Schilfrohr benötigt. Übrigens: Beim Saxophon sind die Griffe fast gleich wie bei der Querflöte, einfach senkrecht statt waagrecht. Beim Saxophon existiert eine ganze Familie: das gerade Sopransaxophon, die geschwungenen Alt- und Tenorsaxophon und das gewundene und geschwungene Baritonsaxophon.
SCHLAGINSTRUMENTE
Mit dem Aufkommen der aus dem Jazz entwickelten Unterhaltungsmusik wuchs die Bedeutung der Rhythmus- und Schlaginstrumente. So ist heute das Schlagzeug unabdingbare Voraussetzungen für Rockmusik und wird auch im Jazz nur sehr selten weggelassen. Neben diesen bekannteren Funktionen des Schlagzeugs gibt es aber Schlaginstrumente wie das Marimbaphon, Xylophon etc., die als Melodieinstrumente verwendet werden. Darüber hinaus gibt es viele Instrumente, deren Effekte für bestimmte Musikstile unentbehrlich sind, so z.B. die Rumbakugeln für den Rumba resp. südamerikanische Musikstile generell. Auch im klassischen Orchester wird Schlagzeug eingesetzt, vor allem Kesselpauke, Triangel und Becken. Neuere Musik setzt oftmals ein grosses Instrumentarium mit Melodieinstrumenten (Röhrenglocken, Marimbaphon, Celesta, etc.) und speziellen Effektinstrumenten voraus.
Schlagzeug (Rock, Pop, Jazz)
Das heutige Schlagzeug (Drum Set) ist eine Kombination verschiedener Schlaginstrumente: Mit den Füssen werden die Pauke (Bass Drum) und das Hi-Hat (zwei gegeneinander gerichtete Becken) bedient. Die Arme bedienen die Snare (ähnlich einer Marschtrommel), dann drei verschieden grosse Toms und die Becken (Hi-Hat, Crash und Ride).
SOLO-GESANG
Das Wichtigste ist die Freude am Singen! Beim Singen erzählt man eine Geschichte. Du lernst, die Geschichte, die in den Songs und Liedern verpackt ist, spannend und selbstbewusst zu erzählen. Wir werden üben und einige Tricks kennenlernen, dass du kräftiger und schöner singen kannst. Das erreichen wir durch Körper- und Atemübungen und ‚Tricks’ – Stimmbildung.
Dein Körper ist das Instrument – darum wirst du lernen, so zu stehen, dass deine Stimme klingen kann. Zum „Einstimmen“ werden wir daher Körperübungen machen.
Der Atem ist der Motor. Er macht, dass die Stimme klingt. Wenn wir flach und hoch atmen, klingen wir leise und hauchig. Im Unterricht machen wir deshalb Atemübungen und lernen so zu atmen, dass du ganz lange Luft zum Singen hast.
Stimmbildung: Wir lernen spezielle Übungen, die helfen, dass du schöner singen kannst. Dann kannst du laut und leise, hoch und tief, schnell und langsam singen und dein Hals fühlt sich wohl an und die Stimme bleibt gesund. Deine Stimme hört man dann viel weiter weg, sie wird kräftiger und bleibt gesund. Singen macht noch viel mehr Spass, wenn du merkst, dass es immer besser klingt und einfacher wird.
Literatur: Wir singen Lieder der unterschiedlichsten Stilrichtungen in verschiedenen Sprachen. Je nach Altersstufe, Können und Interesse Kinderlieder, Pop- und Rocklieder, Musicals oder klassische Lieder.
STREICHINSTRUMENTE
Im klassischen Symphonieorchester bilden Violine, Viola (Bratsche), Violoncello und Kontrabass das Grundgerüst, das dann um die Klangfarben der Bläser und ev. des Schlagzeugs angereichert wird. Für den Kontrabass gibt es kaum solistische Literatur, für die Bratsche schon mehr. Die Cellisten haben es noch besser und die Geiger wahrlich die Qual der Wahl. Dafür nimmt der Kontrabass im Jazz eine wichtige Stellung ein und ist die Bratsche eines der gesuchtesten Instrumente für Kammermusik. Der Geiger, Bratschist, Cellist oder Kontrabassist verändert die Tonhöhe, indem er die Saite mit den Fingern auf das Griffbrett drückt. Er muss ein sicheres Gefühl für die Tonhöhe haben, da ihm keine feste Einteilung wie Bünde, Tasten, Klappen oder Ventile zur Verfügung stehen, um die Töne rein spielen zu können. Geigen, Bratschen, Celli und Contrabässe gibt es in verschiedenen Grössen, so dass das Instrument der jeweiligen Grösse des Kindes angepasst werden kann – eine wichtige Voraussetzung, damit es dem Kind beim Musizieren wohl ist.
Violine (Geige)
Die Violine ist der Sopran der Streicherfamilie und klingt am hellsten. Sie spielt in der klassischen Orchestermusik wie auch in der Volks- und Jazzmusik eine wichtige Rolle.
Viola (Bratsche)
Die Bratsche ist ähnlich zu spielen wie die Geige, nur ist sie um fünf Töne tiefer gestimmt. Sie ist ein wenig grösser und ihr Klang dadurch dunkler und wärmer. Sie wird oft als Zweitinstrument neben der Violine gelernt. Die Bratsche wird hauptsächlich im Orchester und für Kammermusik gebraucht.
Cello (Violoncello)
Das Cello ist das Tenor-/Bassinstrument der Streicher. Es ist eine Oktave tiefer gestimmt als die Bratsche. Es wird sitzend gespielt. Sein Klang ist sehr warm und weich. Ursprünglich diente das Cello der Bassverstärkung. Seit dem 18. Jahrhundert ist es auch ein beliebtes Soloinstrument.
TASTENINSTRUMENTE
Die Tasteninstrumente traten im Barock (ab etwa 1600) immer mehr in den Vordergrund. Beim damals wichtigsten Tasteninstrument, dem Cembalo, wird beim Druck auf die Taste ein Stäbchen nach oben gedrückt, das dann mit einem Federkiel die Saite anzupft. Später wurde ein komplizierter Auslösemechanismus geschaffen, bei dem beim Tastendruck ein Hämmerchen mit Schwung an die Saite schlägt. Dank dieser Mechanik konnte leise und laut gespielt werden, was in der Musiksprache piano und forte heisst. Folgerichtig wurde dieses neue Instrument, das heutige Klavier, damals Piano-Forte genannt. Daher auch das englische Wort "Piano". Auf Tasteninstrumenten lassen sich mit dem geringsten Aufwand aller Instrumente vielstimmige Kompositionen spielen. Deshalb nehmen diese Instrumente eine herausragende Stellung in unserem Musikleben ein.
Neben dem bereits erwähnten Cembalo und dem Klavier existieren die Familien der Orgel und der elektronischen Tasteninstrumente (Keyboard, Synthesizer etc.). Diese lassen sich schnell erlernen, wenn die grundsätzlichen Spielerfahrungen auf dem Klavier erworben worden sind. Insofern bildet das Erlernen des Klavierspiels eine solide Basis auch für den Umgang mit anderen Tasteninstrumenten.
Es gilt: Wer Klavier spielen kann, kann jederzeit problemlos Keyboard spielen. Umgekehrt kann aber nicht jeder Keyboardspieler problemlos Klavier spielen.
Klavier
Das Klavier ist eines der vielseitigsten Instrumente. Es hat einen sehr grossen Tonumfang und ist als eines der wenigen Instrumente nicht auf Zusammenspielpartner angewiesen.
Das Repertoire des Klaviers umfasst Literatur aus verschiedensten Stilrichtungen (Klassik, Jazz, Blues, Improvisation, Pop, Filmmusik etc.). Die Bedeutung des Klaviers liegt jedoch nicht nur im solistischen Spiel, sondern ebenso sehr in seiner Begleitfunktion. Zusammenspielnöglichkeiten sind Kammermusikformationen, Ensembles und Bands.
Keyboard
Das Keyboard gehört wie das E-Piano zu den elektronischen Tasteninstrumenten. Je nach Klangeinstellung kann man es auch als kleineres Klavier benutzen. Neben den verschiedenen Instrumenten, deren Klangfarbe im Keyboard gesampelt (wie fotografiert) sind, kann man auch verschiedene Begleitautomatiken laufen lassen. Das Keyboard ist ein praktisches Zubehör zum Klavier, weil man mit den vielen Farben und Rhythmen ein Ensemble oder eine Band simulieren kann. Dennoch wird Eltern von Kindern, die Keyboard spielen wollen, von Klavierlehrern empfohlen, mit einem Klavier oder E-Piano den Unterricht zu beginnen. So werden die Schüler angeregt, selbst aktiver zu lernen, sich zuzuhören, den Anschlag und die Unabhängigkeit der Hände zu entwickeln und werden nicht abgelenkt von den vielen Einstellungen und Demo Songs des Keyboards.
Das Klavierspiel kann auch als Grundlage für das Spielen weiterer Tasteninstrumente angesehen werden, so z.B. für Cembalo und Orgel.
ZUPFINSTRUMENTE
Heute kennt man aus der grossen Familie der Zupfinstrumente im Allgemeinen nur die Gitarre in ihren verschiedenen Formen (klassische Gitarre, Elektrogitarre, Westerngitarre, Bassgitarre). Während der Renaissance und dem frühen Barock waren jedoch die Zupf- und nicht etwa die Tasteninstrumente die wichtigsten Instrumente, auf denen man mehrstimmige Musik darbieten konnte. Damals war die Laute das Hauptinstrument der Gebildeten und des Adels, während die Harfe vor allem von gebildeten Frauen gespielt wurde. Die Gitarre, die damals anders gebaut und gestimmt war als heute, war das Instrument des einfacheren Volkes und besonders in Italien, Spanien und Frankreich verbreitet. Mit dem stärkeren Aufkommen der Tasteninstrumente während des Barocks wurde die Laute verdrängt, während die Gitarre im Zusammenhang mit der Zuwendung des Adels zum „bäurischen“ Leben Modeinstrument wurde. In der Klassik und Romantik erlebte die Gitarre durch Virtuosen wie Giuliani oder Sor eine neue Blüte. Im letzten Jahrhundert wurde sie besonders durch Andres Segovia zum etablierten Konzertinstrument. Andere Zupfinstrumente wie Banjo, Charango, Elektrogitarre, Bassgitarre, sogar Bassgeige etc. lassen sich sehr schnell erlernen, wenn die grundsätzlichen Spielerfahrungen auf der klassischen Gitarre erworben worden sind. Insofern bildet das Erlernen der „klassischen“ Gitarre eine solide Basis auch für den Umgang mit anderen Zupfinstrumenten.
Akustische („klassische“) Gitarre
Heute ist die 6-saitige Gitarre Standard, obwohl es auch Instrumente mit zusätzlichen Bass-Saiten gibt. 6-saitige „klassische“ Gitarren werden in verschiedenen Grössen gebaut, so dass Kinder mit einem Instrument beginnen können, das ihrer Körpergrösse optimal angepasst ist. Die Abbildungen zeigen rechts eine normal grosse Erwachsenen-Gitarre von René Lacote von 1839, links eine heutige Erwachsenengrösse.
Die Qualität der Instrumente ist fast nur vom Fachmann erkennbar. Deshalb lohnt es sich unbedingt, mit der Lehrperson Kontakt aufzunehmen, bevor ein Instrument gekauft wird. Gerade bei Gitarren gilt: Billig ist meist nicht preiswert!
Western-Gitarre
Akustische Gitarren mit Metall-Saiten sind erst für Kinder ab dem Oberstufenalter empfehlenswert. Die Korpusgrösse hat sich vom kleinen Instrument bis hin zum Jumbo-Instrument entwickelt – siehe Abbildung. Kindergerechte Metallsaiten-Gitarren existieren kaum und meist ist das Greifen für jüngere Kinder schmerzhaft.
Elektrische Gitarre (E-Gitarre)
Die E-Gitarre (Elektrische Gitarre) ist ein heute aus vielen Musikrichtungen nicht mehr wegzudenkendes Instrument, das durch seine zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten fasziniert. Im Zusammenspiel mit entsprechenden Gitarrenamps (Verstärker und Tonbilder zugleich) und zahlreichen Effektgeräten, bietet die E-Gitarre ein enorm vielfältiges Soundspektrum, ohne das heute kaum eine Pop- oder Rockmusik-Produktion auskommt. Neben den musikalischen und gitarristischen Grundlagen, die denen der klassischen Gitarre sehr ähnlich sind, bilden auch die speziellen Spieltechniken der E-Gitarre sowie die Suche und der Einsatz der verschiedenen Soundmöglichkeiten einen wesentlichen Teil des fortgeschrittenen Unterrichtes.
E-Bass / Bass-Gitarre
Was der Kontrabass im Orchester ist, stellt die Bass-Gitarre in der Band dar. Sie ist zusammen mit dem Schlagzeug und Harmonieinstrumenten (Gitarre, Keyboard) Teil der Rhythmus-Gruppe und ist für den Groove und das harmonische Fundament verantwortlich.